Flaggschiff-Smartphones Vergleich – Samsung Galaxy S8 oder HTC U11
Bist Du gerade auf der Suche nach einem neuen Flaggschiff-Smartphone? Dann fallen sehr wahrscheinlich das Samsung Galaxy S8 und das HTC U11 in die engere Auswahl. Während das erste Gerät bereits auf dem Markt vertreten ist, muss sich die zweite Option noch etwas gedulden. Von der technischen Seite her erfüllen beide die Ansprüche eines Smartphones von 2017, doch welcher Nutzer ist mit welchem Modell besser bedient?
Das Gehäuse
Beide Hersteller haben sich für die gleichen Materialien entschieden. Vorder- und Rückseite werden demnach von Gorilla Glass 5 geschützt, der Rahmen besteht aus Metall. In Sachen Fingerabdrücke hat das Galaxy S8 die Nase vorne, es ist weniger anfällig. Beide Geräte wirken elegant und hochwertig, es gibt jedoch Unterschiede beim Format. Während HTC auf das klassische 16:9-Format setzt, geht es Samsung mit seinem 18,5:9-Verhältnis etwas experimentierfreudiger an. Das ist auch der Grund, wieso das S8 länger ausfällt. Letztendlich kommt es auf den Nutzer an, ob er etwas Neues ausprobieren, oder dem bisherigen Format treu bleiben möchte. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, sodass zum Beispiel beim HTC U11 nichts gestreckt beziehungsweise Apps nicht angepasst werden müssen. Andererseits sieht Samsung das 18,5:9-Verhältnis als Zukunft.
Sowohl das S8 als auch das U11 geben Wasser und Staub keine Chance. Im ersten Fall ist eine IP68-Zertifizierung vorhanden, im zweiten Fall kommt ein IP67-Schutz zum Einsatz. Obwohl im Ernstfall das Samsung-Modell besser Chancen zum Überleben hat, ist die wasserdichte Hülle in beiden Fällen ein klarer Pluspunkt.
Die unterschiedliche Ausführung von edge
Gab es das S7 noch in zwei Ausführungen, so hat sich dies beim S8 geändert. Eine flache Variante steht nicht mehr zur Verfügung, sodass die neue Generation immer über einen gebogenen Bildschirm verfügt. Die Technik dafür wurde vom S7 edge übernommen. Bei Samsung steht das „edge“ also für ein geformtes Display, bei HTC hingegen fällt diese Ausprägung wesentlich schwächer aus. Der Hersteller verbindet damit also nicht diese Biegung, sondern hat sich für etwas Innovatives entschieden. Kein anderes Smartphone kann nämlich bislang einen mit Sensoren ausgestatteten Rahmen vorweisen, welcher durch Quetschbewegungen Befehle ausführt. Drückt man also den unteren Rahmen, dann startet beispielsweise die Kamera.
Bezüglich der Tastenanordnung zeigen sich ebenfalls unterschiedliche Herangehensweisen, denn das S8 hat auf der Vorderseite keine physische Taste mehr. Alles wurde auf die Seite oder auf die Rückseite verfrachtet. Das U11 hingegen besitzt noch einen „echten“ Homebutton und zwei Touch-Tasten. Wer die moderne Lösung bevorzugt, der ist mit dem Samsung-Handy ganz klar besser bedient.
Display und Leistung
Der koreanische Konzern hat den Bildschirm noch spektakulärer gestaltet. Zu den Seiten hin gibt es schon lange keinen Rahmen mehr, doch nun folgen auch die Ober- und Unterseite mit nur mehr sehr schmalen Linien. Die Größe von 5,8 Zoll sieht man dem S8 nicht an, es reiht sich eher in einen Bereich von 5,2 Zoll ein. Von den Farben her stehen wieder knackige Ergebnisse bereit, dafür sorgt das Super-AMOLED-Panel. Im direkten Vergleich sieht das U11 „alt“ aus, da trotz größerer Abmessungen das Display mit 5,5 Zoll kleiner ist. Als Fundament wird ein Super-LCD eingesetzt.
Die Leistung ist bei beiden Geräten auf höchstem Niveau. Es wurde jeweils ein Octa-Core-Prozessor verbaut, welcher im Fall des S8 aus dem eigenen Hause kommt. Er hört auf den Namen Exynos 8895 und taktet mit bis zu 2,3 GHz. Das U11 hingegen ist mit einem Snapdragon 835 ausgerüstet, welcher über eine maximale Taktrate von 2,45 GHz verfügt. Der RAM ist 4 GB groß, das gilt für beide Handys. Im Labor wird es wahrscheinlich minimale Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit geben, im Alltag ist davon aber nichts zu spüren. Toll: Beide CPUs unterstützen die neuesten LTE-Übertragungs-Standards.
In der „normalen“ Version besitzen das Galaxy S8 und das U11 64 GB Speicher. Reicht dieser nicht aus, dann ist die Aufnahme einer Micro-SD-Karte problemlos möglich.
Die Kamera
Da schon das S7 edge eine hervorragende Kamera hatte, hat Samsung diese einfach übernommen. Es stecken also erneut eine f/1.7-Blende und eine Auflösung von 12 Megapixel drinnen. Auf eine Dual-Lösung verzichtet auch HTC, sie setzen auf ihre bewährte Kompensations-Technik UltraPixel in der dritten Generation. Die Blende wiederum ist identisch, große Unterschiede bei der Fotoqualität sucht man also vergeblich. Und wenn, dann sind diese auch auf die dafür verantwortliche Software zurückzuführen. Ein optischer Bildstabilisator ist natürlich in dieser Preisklasse Pflicht.
Wer viel Wert auf die Frontkamera legt, der ist mit dem HTC U11 nominell besser ausgestattet. Eine f/2.2-Blende und 16 Megapixel hat der Hersteller verbaut. Beim Galaxy S8 verrichten 8 Megapixel und eine f/1.7-Blende die Arbeit. Videos lassen sich in Full HD drehen und es gibt bei beiden keinen dedizierten Front-LED-Blitz.
Software und Sonstiges
Unter der Haube werkelt Android. Beim S8 ist es 7.0 und beim U11 ist es die Weiterentwicklung 7.1. Trotz nahezu identischer Version haben die beiden Systeme optisch fast nichts gemeinsam. Das liegt an den Benutzeroberflächen, die Samsung und HTC installieren. Im ersten Fall ist es die Experience UI, im zweiten Fall ist es die Sense UI. Einen Gewinner gibt es nicht, da es auf den persönlichen Geschmack ankommt. Jede Oberfläche hat Stärken und Schwächen bei der Bedienung.
Vom Akku und vom USB-Port her ist alles gleich, USB 3.1 Typ C und 3.000 mAh gibt das Blatt Papier her. Beim Thema Sensorik gewinnt das S8, da mehr davon verbaut sind. Die Iris-Erkennung und die Gesichts-Registrierung wären zwei Beispiele. Musikfans könnten beim HTC U11 etwas vermissen, nämlich den 3,5-Millimeter-Anschluss. Dieser wurde nicht mehr integriert und hat seinen Job an den USB-C-Anschluss abgegeben. Zumindest liegt aber ein Adapter bei. Samsung wiederum hat die Klinke noch nicht verbannt, hier lassen sich wie üblich die meisten Kopfhörer anstöpseln.
Fazit
Von der technischen Seite her sind beide Smartphones eine Empfehlung. Die eigentlichen Unterschiede und Argumente finden sich im Design beziehungsweise im Gehäuse, welche im Galaxy S8 wesentlich futuristischer ausfallen. Wer also einen Hingucker möchte, der greift zum Samsung-Modell mit dem verbauten Infinity Display. Das HTC U11 bietet auf den ersten Blick keinen Wow-Effekt, Format und Form kennt man schon. Dieser Nachteil soll durch den druckempfindlichen Rand ausgeglichen werden. Wer sich also auf kein neues Format und auf keinen nahezu randlosen Bildschirm einlassen möchte, der ist mit dem HTC-Modell besser bedient.
Preislich gesehen knackt das S8 bald die 700-Euro-Marke, zum Start lag die Zahl bei 799 Euro. Für 50 Euro weniger (also 749 Euro) wird das HTC-Handy ab Juni 2017 zur Verfügung stehen. Das Gerät ist dann auch in mehr Farben erhältlich (S8: Schwarz, Grau und Silber – U11: Weiß, Rot, Silber, Blau, Schwarz).